Weicher Waldboden, alte Ruinen, historische Gotteshäuser und gewaltige Natur. Durch die Stille des Waldes nehmen wir neue Eindrücke auf, in der Wallfahrtsbasilika kommen wir zur Ruhe, und in der mächtigen Steinachklamm spüren wir die Kraft der Natur.
Wir starten die zehnte Etappe am Landgasthof Haueis in Hermes.
Der kleine Weiler liegt inmitten einer Rodungsinsel zwischen dem
Schallerbach und dem Kleinen Koserbach, welcher uns am Anfang
unserer Wanderung ein Stück begleitet. Wir verlassen den Ort
gemeinsam mit dem zertifizierten Wanderweg Fränkisches Steinreich
und dem FrankenwaldSteigla Achatzmühlen-Weg bergab in
südliche Richtung. An der ersten Baumgruppe biegen wir links ab
und laufen über einen Wiesenweg, bis wir an der Kapelle an der
ehemaligen Achatzmühle ankommen. Sie wurde 1922 neben der
1602/03 von Georg Wolf von Guttenberg gegründeten Achatzmühle
erbaut, welche leer stand und bis heute letztlich verfiel.
An der Achatzmühle halten wir uns links und gehen das Tal des Kleinen
Koserbaches talaufwärts. Nach einem gemächlichen Aufstieg
durch ein kleines Seitental verlassen wir den Wald und kommen
bald an das Schwedenkreuz. Der Legende nach ruhen unter dem
Kreuz von Bauern erschlagene Schweden. Doch wahrscheinlicher ist, dass es sich um ein Sühnekreuz handelt, das noch vor 1500
zum Seelenheil eines Ermordeten aufgestellt wurde.
Nachdem wir ein kleines Wäldchen passiert haben, heißt uns
Marienweiher willkommen. Der Wallfahrtsort ist einer der ältesten
Marienwallfahrtsorte in Bayern. Nach einer Legende übernachtete
ein Fuhrmann im Wirtshaus am Weiher, als Räuber den Gasthof
überfielen. Sein Hilferuf in großer Not an die Muttergottes wurde
erhört. Aus Dankbarkeit ließ er eine Marienfigur in die Kapelle stellen,
die immer mehr Pilger aufsuchten. Das setzte sich mehr und
mehr fort und die Ansiedlung wurde zum Wallfahrtsort.
Vom zentralen Parkplatz aus begeben wir uns in Richtung der
Basilika Mariä Heimsuchung. Dieser sollten wir auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Der barocke Innenraum bietet wunderschöne
Gemälde und vor allem den eindrucksvollen Altar mit Gnadenbild.
1993 erhielt sie von Papst Johannes Paul II. den Ehrentitel
„basilica minor“ - Päpstliche Basilika. Unser Weg führt hinter der
Basilika vorbei und danach leicht talabwärts, bis wir den Zechteich
erreichen, welchem wir rechts umrunden. Hinter dem Teich
teilen sich FrankenwaldSteig und Fränkisches Steinreich. Letzterer
Weg führt rechts über den Bach, wir gehen einen grasbewachsenen
Steig bergauf und erreichen eine Kreuzung am Waldrand. Hier
biegen wir rechts ab und gehen für die nächsten 1,3 km geradeaus,
bis wir an der Kosermühle auf die Straße treffen. Von nun an begleitet
uns der Brunnen-Weg (KU 71) ein Stück auf unserer Wanderung.
Der Straße folgen wir kurz nach links, um gleich wieder rechts in
einen Feldweg abzubiegen. Das kleine Wäldchen umgehen wir auf
der rechten Seite und gelangen über einen naturbelassenen Weg an
eine Wiese, die wir queren. Kurze Zeit später erreichen wir die
B 289, folgen dieser für 100 m und biegen danach am Waldrand
links ab. An der nächsten Kreuzung halten wir uns stramm nach
links und erreichen auf der „Scheibe“ wieder das offene Land.
Über Wiesen und Felder kommen wir bald nach Marktleugast in die
Webergasse. Dieser folgen wir bis zur Helmbrechtser Straße, welche
wir queren. Den Lehenweg verlassen wir an dessen Ende nach
links und erkennen vor uns die Dreifachsporthalle. Vor der Halle
gehen wir nach rechts und folgen dem Wiesenweg nach Neuensorg.
Das 1502 erstmals erwähnte Straßendorf war in seiner Vergangenheit
durch den nahen Herrenteich politisch in zwei Hälften geteilt,
in eine guttenbergische und eine bischöfliche. Jeder Teil hatte sein
Wirtshaus, seine Mahlmühle und durfte nicht mehr als acht Hofstätten haben. Gegenüber des Herrenteiches führt unser Weg über Wiesen
aus dem Ort hinaus.
Wir laufen am Waldrand nahe der schönen Tallandschaft des Kleinen
Rehbaches und mit dem Blick auf die Häuser von Vorder-,
Mittel- und Hinterrehberg auf naturnahen Wegen leicht abwärts. Der
Lauf des Kleinen Rehbaches begleitet uns auch, wenn wir im Wald
bergab bis zu dem aus Weidmes kommenden Wanderweg gehen.
Durch den Wald abwärts wandernd ist es nicht mehr weit zu dem
Holzsteg, auf dem wir den Kleinen Rehbach zu einem Forstweg hin
überqueren. Nun sind es nur noch etwa 500 Meter bis zum Mühlenweg
(grünes Mühlrad) und zur Kleinrehmühle. Die ehemalige
Mahlmühle bietet heute eine urige Einkehrmöglichkeit und hat
regionale Spezialitäten wie Brotzeiten, Fischgerichte mit Forellen
aus eigener Zucht und selbstgebackenen Kuchen im Angebot.
Unter den Einheimischen ist die Kleinrehmühle auch als „Käismühl“
(Käsemühle) bekannt. Wir laufen hier links, um im Rehbachtal zum
Guttenberger Hammer und weiter talabwärts zur Hübnersmühle zu
gelangen. Die Talstraße wechselt kurze Zeit später von einem Schotterweg
zu Asphalt.
Wenn uns der Mühlenweg nach rechts in das Tal
des Schlackenmühlbaches verlässt, sind es nur noch wenige Meter
bis zur Neumühle. Diese ehemalige Gaststätte müssen wir leider links liegen lassen und folgen dem Talweg, bis dieser zwischen den Felsen verschwindet. Nicht nur für Geologen interessant ist das nächste Ziel unserer
Wanderung, die Steinachklamm. Über die Felsen der Klamm
gelangen wir auf die Talsohle und gehen nach der Brücke links. Am
Wegesrand beim Waffenhammer grüßt uns schelmisch eine Bronzefigur.
Der Eulenspiegel wurde vom ehemaligen Besitzer entworfen
und errichtet.
Wir bleiben auf der kaum befahrenen Straße im Tal und biegen an
der nächsten Kreuzung nach rechts in Richtung Wildenstein ab. Die
einstige Residenz derer von Grün thronte hier über der Steinachklamm. Heute ist diese verschwunden und der kleine Ort Wildenstein
liegt verschlafen oberhalb des Tales. Wir gehen an der zentralen
Kreuzung nach links und halten uns nach etwa 70 m rechts in
nördliche Richtung. Ohne erneut abzubiegen, verlassen wir den Ort
und gehen über einen schmalen Weg bergauf. Entlang einer Weihnachtsbaumplantage
und weiter über die Bergwiesen laufen wir
immer weiter den Berg hoch. Regelmäßig lohnt sich ein Blick nach
hinten, der Aufstieg zum Tannenknock bietet stets schöne Blicke in
das Steinachtal. Oben auf der Höhe treffen wir wieder einmal auf
den Qualitätsweg Fränkisches Steinreich. Dieser begleitet uns bis
zum Ende unserer Etappe und darüber hinaus.
Über den Höhenrücken von Tannenknock und Galgenberg laufen wir
in nördliche Richtung und begeben uns etwa 400 m nach dem letzten
Wegweiser wieder in den Wald. Der Forstweg führt uns schließlich
an die Rodungsfläche des kleinen Ortes Premeusel. An der
Straße halten wir uns links und biegen bald zwei Mal rechts ab, um
am Ortsrand wieder bergab in den Lautengrund zu gelangen. Diesem
stets talaufwärts folgend, liegen auf den letzten 3,5 km fast
200 Höhenmeter vor uns. Wirklich steil wird es dabei nicht, dennoch
geht es stetig bergan. An der Straße nach Trottenreuth angelangt,
queren wir diese und laufen auf den einzelnstehenden Bauernhof
zu. Wir gehen auf der rechten Seite daran vorbei und biegen gleich
danach in nordwestliche Richtung links ab.
Von nun aus gehen wir durchgängig geradeaus, treffen im Wald auf
das FrankenwaldSteigla Dreierknock und folgen diesem in Richtung
Presseck. Am Sportgelände vorbei und hinter dem Parkplatz entlang
gehen wir auf der Knockstraße weiter ortseinwärts, treffen schließlich
auf die Hauptstraße, folgen dieser nach links und gelangen an
den Marktplatz. Hier endet unsere Etappe und in einer der beiden
Wirtschaften im Ort können wir bei einer Einkehr die Wanderung
Revue passieren lassen.