Aus der Nordhalbener Chronik erfahren wir, dass das verschwundene Dorf „Hörsch, sonsten Hoyers genannt“ in der Waldflur Höhers/Höhersch südöstlich von Tschirn lokalisiert werden kann: „Von dem ist schriftlich nur bekannt, dass der alte Nicol Welsch 1471 dort lebte.“ Sagen erzählen Wundersames von dem abgegangenen Ort. Der Chronist stellt dazu fest: „Es ist eher zu glauben, dass die Leute wegen der Pest geflohen und die Häuser eingefallen und mit Bäumen überwachsen sind.“
Wir beginnen unsere Rundwanderung am Lindenplatz an der Hauptstraße im oberen Ort und folgen der Lobensteiner Straße ortsauswärts. Am Ortsende biegen wir an einem kleinen Parkplatz nach links ab und wandern auf dem „St.-Michaels-Weg“ im Freien zum Wald. Naturnahe Waldwege führen uns am Teufelsberg durch alte Waldbestände teilweise ziemlich steil abwärts, bis wir auf einen Forstweg stoßen.
Ihm folgen wir zusammen mit anderen Wanderwegen weiterhin bergab, bis wir im Talgrund der Nordhalbener Ködel auf der alten Tschirner Brücke den Frankenwaldbach überschreiten. Diese Brücke verband einst auf der alten Straße die Orte Nordhalben und Tschirn. Die Nordhalbener Ködel (Name nach Otto Knopf von dem altdeutschen Wort „Kessel“ abgeleitet) entsteht aus dem Rosenbaumbach und dem Grumbach, die sich bei der ehemaligen Zweiwassermühle vereinen und an ihrem Unterlauf die bayerisch-thüringische Grenze bilden. Nordhalbener und Tschirner Ködel vereinigen sich am Vorstau zur Ködel und speisen die Ködeltalsperre. Die Tschirner Ködel entspringt im Waldgebiet Hohe Tanne nahe des Rennsteigs und der bayerisch-thüringischen Grenze.
Wir überqueren nun das urwüchsige, nahezu unberührte Tal der Nordhalbener Ködel zur anderen Talseite und folgen dem Forstweg immer in Talnähe nach links, bis wir nahe der Stätte der ehemaligen Fichteramühle auf den Europäischen Fernwanderweg E 3+6 und den Seenweg stoßen. Mit beiden Hauptwanderwegen überqueren wir das Tal und die Nordhalbener Ködel und wandern auf einem angenehmen Forstweg den recht steilen Hang meist durch Hochwald beständig aufwärts, bis wir am Waldrand auf der Höhe zu der Liftstation kommen.
Wir gehen nun zum nahen Ortsrand und kommen auf der Ortsstraße „Fichteraweg“ und Fußwegen in gerader Hauptrichtung wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt am Lindenplatz.