Kontrastprogramm zur Reizüberflutung: Stille und Ruhe erwarten Sie auf der zweiten Etappe von Nordhalben nach Ludwigsstadt. Das Plätschern des Wassers, das Rauschen der Bäume im Wind und die Kirchen laden zur Besinnung ein.
Der Ausgangspunkt der zweiten Etappe des FrankenwaldSteigs
befindet sich in der Amlichstraße in Nordhalben, unweit des Klöppelmuseums.
Unser Weg innerhalb der Ortschaft führt zum Teil
durch die Filmkulisse des Historiendramas „Ballon“ von Michael
„Bully“ Herbig. Große Teile des Filmes wurden im Frankenwaldort
und seiner Umgebung gedreht. Er behandelt die Flucht zweier Familien
mit einem selbstgebauten Heißluftballon aus der ehemaligen
DDR.
Wir folgen der Amlichstraße nach Westen, bis wir die Lobensteiner
Straße queren und dem Fichteraweg bis zum Skilift am Galgenberg
folgen. Nach dem Lifthäuschen biegen wir links ab und laufen talabwärts
in den Wald. Von nun an begleitet uns der Seenweg (blaues S)
auf einer längeren Strecke.
Vorerst auf einem Forstweg unterwegs, begeben wir uns am Teufelsberg
auf einen naturbelassenen Steig, um im Tal der Nordhalbener
Ködel zur ehemaligen Fichteramühle zu gelangen. Die 200-jährige
Schneidmühle - einst beliebtes Ausflugsziel und gemütliche
Wanderer-Einkehr - brannte im Jahre 1971 aus nicht geklärten
Gründen ab und konnte wegen der Ködeltalsperre (Wasserschutzgebiet)
nicht mehr aufgebaut werden.
Wir queren bei der ehemaligen Mühle das Tal und halten uns
rechts. Mit einem kleinen Seitentälchen geht es stetig bergan bis
zum Kamm des Wirtsberges. Diesen kaum erreicht, steigen wir
schon wieder hinab in das Tal der Tschirner Ködel. Am zweiten großen
Zufluss der Ködeltalsperre queren wir das Bächlein und gehen
erneut mit einem kleinen Bächlein bergauf. Nach etwa 700 m verlassen wir den Mischwald und erreichen die
Hochfläche von Tschirn.
Das Pfarrdorf liegt 650 m über NN an der Frankenwaldhochstraße
auf einer großen Rodungsinsel zwischen der Tschirner Ködel und der
Dober. Die 1869/70 erbaute kath. Pfarrkirche mit dem spitzen Turm
grüßt weithin in das Umland.
Am Ortseingang biegen wir nach dem
Bauernhof links ab und kommen auf die Kronacher Straße, welcher
wir nach rechts bis zur zentralen Kreuzung folgen. Diese überqueren
wir und gehen auf der zentralen Straße (Lehestener Straße) den Berg
aufwärts, mit der Kirche im Blick. Keine 100 m nach der Kirche führt
unser Weg nach links in den Reichenbacher Weg und am Ortsrand
rechts über den oberen Wiesenweg in den Wald. Immer talabwärts
wandern wir durch Fichten- und Mischwälder ins Dobertal. Am Talweg
angekommen, gehen wir nach rechts. Im Talgrund der Dober
wurden auf vielen Flächen die in der 2. Hälfte des letzten Jahrhunderts
gepflanzten Fichten wieder entfernt. Die verbliebenen wechseln
sich mit Hochstaudenfluren und Wiesen ab. Hinter dem Doberteich,
einem ehemaligen Floßteich, führt unser Weg nach links über den
Bach, um kurze Zeit später, diesmal rechts abbiegend, der Doberleite
hangparallel zu folgen.
Im Reppichgrund verlassen wir das Dobertal für den nächsten Aufstieg auf
einen Bergkamm, nur um gleich danach wieder in das Kremnitztal hinab zu
steigen. Wir überqueren den Talgrund bei einer kleinen Teichanlage und erreichen
mit dem Seenweg das 631 m hoch gelegene, schon 1190 erstmals erwähnte,
Reichenbach.
Wir treffen auf die Hauptstraße und folgen ihr nach rechts um bald links in die Brunnenstraße abzubiegen, welche bald in die Kirchstraße übergeht.
Wir erreichen den idyllisch gelegenen Friedhof, halten uns rechts
und laufen direkt auf Haßlach zu. Ein Wegweiserbaum in der Ortsmitte
weist den Weg nach halbrechts in Richtung der Wallfahrtskirche
St. Maria und die 14 Nothelfer. Sie gilt als die älteste
14-Nothelferstätte in Europa (1121). Sehenswert sind auch im
Umfeld die zahlreichen Martern und Kreuze – Zeugnisse tiefer Frömmigkeit
der Menschen in Vergangenheit und Gegenwart.
Von hier aus verlaufen mehrere Wanderwege, beispielsweise das
FrankenwaldSteigla Arnikaweg, längere Zeit parallel zu unserer Tour.
Etwa 100 m nach der Kirche biegen die Wege nach rechts ab und
führen auf einem Wiesenweg über die „Gartenäcker“. Auf der Hochfläche
teilen sie sich wieder und der FrankenwaldSteig führt mit dem
Burgenweg zum Waldrand und weiter hinab in das nächste Tal. Der
Dammbach schneidet das Tal schon weniger ein, als dies noch bei
den vorherigen Talquerungen der Fall war. Dennoch überwinden
wir bis zum Wanderparkplatz Ziegelhütte (1,6 km) noch einmal 100
Höhenmeter. Um dorthin zu gelangen, gehen wir durch die Teichanlage
und ein kurzes Stück steil den Berg hoch. An der nächsten Kreuzung halten wir uns rechts und laufen bald am Waldrand entlang,
ehe wir wieder nach links abbiegen und weiter bergauf gehen.
Wenn uns der Heeresstraßen-Weg (R 33) am Waldrand nach links
verlässt, sind es noch 200 m bis zur Straße. Dort angelangt, laufen
wir erst nach links, kreuzen nach 100 m die nächste Straße,
um dann wieder rechts auf den Fahrradweg abzubiegen. Vorbei am
Kreisverkehr und dem Weiler Ziegelhütte gelangen wir zum Wanderparkplatz,
an welchem wir uns vom Aufstieg erholen können.
Nach der Rast geht es weiter auf der kleinen Straße in Richtung
Lauenhain. Schöne Weitsichten begleiten uns, während wir die
Hochfläche durchwandern. Gleich nach dem Ortseingang halten wir
uns rechts und laufen in das Gässchen Höhenweg, queren einen
kleinen Platz und setzen die Wanderung über die Hochfläche fort.
Auf der „Wart“, dem mit 683 Hm höchstgelegenen Punkt auf dieser
Etappe, lohnt sich ein Blick zurück, um die Weite des Frankenwaldes
zu genießen. Von nun an führt der Weg kontinuierlich bergab. Erst
über die Wiesen, dann durch den Wald. Wenn uns an der Kreuzung
im Wald Rennsteig-Weg (blaue 11) und Steinbacher-Weg
(R 42) verlassen, laufen wir links weiter. Wir passieren einen kleinen
Steinbruch und bald eröffnen sich die ersten Blicke auf Ludwigsstadt,
unser Etappenziel. Ruhebänke und Liegen lassen noch einmal durchatmen, bevor wir die Ortschaft erreichen.
Mit der Ottendorfer
Straße wandern wir in den Ort hinein, verlassen diese nach links und
biegen in die Schulstraße ab, welcher wir für etwa 500 m folgen.
Hinter der Schule folgen wir den Wegen in der kleinen parkähnlichen
Anlage und erreichen schließlich die Kronacher Straße,
welcher wir etwa 300 m in Richtung Ortsmitte folgen. Wir biegen
nach links in die Mühlgasse ein und laufen weiter geradeaus, bis
wir am Parkplatz unter dem Trogenbachviadukt (Eisenbahnbrücke)
ankommen. Die zweite Etappe des FrankenwaldSteigs ist hier zu
Ende.
Neben einigen Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten hat Ludwigsstadt
auch das Deutsche Schiefertafelmuseum zu bieten.
Nicht nur für Eisenbahnfreunde ist das denkmalgeschützte Trogenbachviadukt
sehenswert.