Grauwacken-Weg R 66

2:45 h 325 hm 313 hm 10,9 km leicht

Teuschnitz, Deutschland

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Im Förtschendorfer Steinbruch wird seit langer Zeit Grauwacke abgebaut. Das Gestein gab dem Wanderweg seinen Namen.

Unser Weg führt jenseits der Ortschaft in südliche Richtung.

Wir können auf der Hauptstraße (B 85) in Förtschendorf abwärts bis zum Dorfende, dort nach links abbiegen und durch eine niedrige Eisenbahn-Unterführung zu einem Feldweg laufen. Wir lernen dabei besser das langgestreckte, 553 m über NN liegende Kirchdorf kennen, das im engen Tal der Haßlach, an der B 85 und an der Bahnlinie München-Berlin liegt. Der Ortsteil der Marktgemeinde Pressig wird eingerahmt von steil aufsteigenden, bewaldeten Bergen und bietet gute Möglichkeiten zum Erwandern der Umgebung.

Der Wanderweg aber beginnt am Pavillon mit den historischen Gerätschaften an der Eisenbahnunterführung nahe des Bahnhofes. Wir gehen über die Staatsstraße und laufen am Ortsrand, parallel zur Durchgangsstraße (B 85) und dem Bahngleis bis zum Ortsende. Auf dem Feldweg, auf den wir auch stoßen, wenn wir den Weg durch den Ort gewählt haben, wandern wir diesen aufwärts und am Waldrand nach rechts in den Wald. Wir freuen uns über die Ausblicke auf den Ortsrand von Förtschendorf, auf die Windräder von Hirschfeld und die bewaldeten Talhänge.

Auf einem angenehmen Waldweg erreichen wir beständig bergan wandernd die Höhe des Hohenberges. Unterwegs freuen wir uns über den Blick auf die nahen und fernen, auch thüringische Waldgebiete. Wenn wir die Fluren auf der Hochfläche erreicht haben, müssen wir uns entscheiden.

Wir können die Runde beschließen, wenn wir uns nach links wenden und am Waldrand entlang wandern. Wir können aber auch der Markierung über den Pfaffenberg bis nach Marienroth wandern.

Zum Abstecher:

Dieser kurzweilige Abstecher (1,5 km einfach) ist sehr zu empfehlen. Wir laufen nach rechts ab Waldrand entlang, folgen dem grasigen Weg auch, wenn er am Rande einer Wiese und am Waldrand leicht abwärts zum Wald führt. Wir folgen dem Waldweg ein kurzes Stück und wandern dann auf einem naturbelassenen Weg im Wald beständig aufwärts, bis wir die Höhe des 616 m hohen Pfaffenberges mit dem Sendemast erreicht haben. Die herrliche Weitsicht allein ist schon den Abstecher wert!

Wir folgen dem Fahrweg nach rechts abwärts und erreichen bei den fünf Linden mit dem Kreuz (es erinnert an einen Unglücksfall) den Ortsanfang von Marienroth. Man vermutet, dass es sich bei dem nach der Muttergottes benannten Ansiedlung um eine Gründung des Klosters Langheim handelt.

Das Wappen erklärt die Geschichte der Ansiedlung. Die drei Lilien gelten als Symbol für Maria, die Farben Gold und Blau stehen für das Kloster Langheim. Das Georgskreuz meint den hl. Georg Kirschenpatron, die zwei Dreschflegel den landwirtschaftlichen Charakter. Durch Langheimer Mönche entstand bald eine hölzerne Kapelle, später (1758-1760) die dem hl. Georg geweihte Barockkirche.

Nach der Rodung der „Sommerleithe“ gaben sie ihrer Siedlung den Namen „Sommerrodt“ oder „Sümmarodt“. Bei diesen Rodungsarbeiten stießen sie auf ein wundertätiges Marienbildnis. Sie trugen es heim, säuberten es und ließen es für das Gotteshaus weihen. Fortan nannten sie ihre Siedlung Marienroth.

Am einfachsten ist es auf der gleichen Wanderroute den Abstecher zurückzulaufen. Wir können aber auch vom Pfaffenberg aus dem Burgenweg folgen. Wir wandern dann den Fahrweg weiter zur Straße, der wir kurz folgen, um dann nach links abzubiegen. Schon nach 50 Metern stoßen wir wieder auf den uns schon bekannten Weg, der uns zurück zum Beginn des Abstechers bringt.

Die Wanderroute unseres Grauwacken-Weges führt uns nun am Waldrand entlang, dann im Wald durch lichte Baumbestände bis zu einer großen Wiese. Am Waldeck biegen wir nach rechts ab und gehen auf dem Fahrweg am Waldrand entlang bis kurz vor die Straße.

Noch vor der Straße verlassen wir den Burgenweg, wenden uns nach links und kommen am Rande der gleichen Wiese zum Wald. Parallel zur Straße, durch wechselnde Waldbestände erreichen wir wieder die Straße nahe der Kapelle an der Gabelung der Straße von Förtschendorf nach Teuschnitz und nach Förtschendorf.

Die schon von seinem Vater versprochene Kapelle mit dem grauschwarzen Bruchsteinmauerwerk wurde 1914 von Johann Martin aus Wickendorf errichtet. Der Grund: „Pech in der Landwirtschaft“. Nachdem die erste Marienfigur auf dem Altartisch beschädigt, die zweite gestohlen worden war, stifteten die Ordensschwestern des Kindergartens die dritte Muttergottesfigur. Der Brauch, dass hier von den Wickendorfern Maiandachten gehalten wurden ist erloschen, seit im Ort die Kuratiekirche St. Maria (1937) gebaut wurde. 

Nach kurzem Verweilen an der Kapelle könnten wir schon jetzt nach links abbiegen und die alte Förtschendorfer Straße das enge, urwüchsige Waldtal zurück nach Förtschendorf gehen.

Wir aber laufen vorsichtig der Straße (Vorsicht!) etwa 200 m nach rechts in Richtung Teuschnitz und biegen dann wieder nach links ab und kommen auf einem Weg durch einen Jungwald  wieder ins Freie und gleich auch zum Platz der Modellflieger vorbei. Wir folgen dem Feldweg mit immer weiter werdenden Ausblicken zur Kreuzung auf der Anhöhe.

Wir wählen den Fahrweg nach links, der uns bald zu einem Bildstock führt. Das auf einem Sandsteinsockel stehende gusseiserne Kreuz stammt aus dem 19. Jahrhundert und gehört der Erbengemeinschaft Trebes. Es erinnert an düstere Kapitel unserer deutschen Geschichte. Wenn junge Männer mit dem Einberufungsbefehl oder nach einem Fronturlaub wieder zum Bahnhof nach Förtschendorf unterwegs waren, wurden sie von nahen Verwandten bis hierher begleitet. Mit einem letzten Blick auf ihren Heimatort verabschiedeten sie sich dann, viele von ihnen wohl auch zum letzten Mal. Das Kreuz erinnert auch an den Abschied der Auswanderer nach Amerika.

Wir laufen auf dem Fahrweg weiter leicht fallend. dabei erschließt sich uns die Aussicht auf die drei Windräder und die ersten Häuser von Hirschfeld und die bewaldeten Höhen des westlichen Frankenwaldes.

Bei guter Fernsicht ist im Süden der Staffelberg zu erkennen.

Wir biegen durch ein kurzes Waldstück nach rechts ab und laufen auf dem angenehmen Weg geradeaus am Waldrand etwa 200 Meter weiter zum Wald. Eine Schranke verwehrt den Zugang zum Steinbruch, dessen Grauwackengestein unserem Rundweg den Namen gab. Wenn wir unterwegs den Blick nach rechts unten zum Waldrand richteten, sehen wir ein Holzkreuz aus dem 19. Jahrhundert an einer Fichte, das sog. „Hirschfelder Kreuz“.

Wir gehen an der Schranke vorbei abwärts, halten uns nach rechts und kommen am Waldrand auf einen angenehmen Weg, auf dem wir am Waldrand abwärts zu den ersten Häusern von Förtschendorf und weiter abwärts in die Bahnhofsstraße kommen. Nun ist es nicht mehr weit zu unserem Ausgangspunkt am Pavillon nahe der Eisenbahn-Unterführung.

  • Aufstieg: 325 hm

  • Abstieg: 313 hm

  • Länge der Tour: 10,9 km

  • Höchster Punkt: 633 m

  • Differenz: 192 hm

  • Niedrigster Punkt: 441 m

Schwierigkeit

leicht

Panoramablick

mittel

Saisonale Eignung

geeignet witterungsbedingt nicht geeignet unbekannt
  • JAN

  • FEB

  • MRZ

  • APR

  • MAI

  • JUN

  • JUL

  • AUG

  • SEP

  • OKT

  • NOV

  • DEZ

Merkmale Touren

Grüne Rundwanderwege

Rundweg

Einkehrmöglichkeit

Familientauglichkeit

Offen

Anfahrt mit dem PKW

Auf der B 85 nach Förtschendorf. An der zentralen Kreuzung rechts durch die Unterführung. Hier befindet sich unser Ausgangspunkt.

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