Wir genießen die Ausblicke ins Kronacher Land und entlang der Fränkischen Linie, weite Horizonte für Augen und Seele. Immer vor Augen: saftige Wiesen und Felder und die Bierstadt Kulmbach. Historische Begebenheiten, Höhenflüge und geschäftiges Treiben.
Wir beginnen die sechste Etappe des FrankenwaldSteiges am Gasthof Alex in Gössersdorf. Hinter der Gaststätte halten wir uns nach etwa 100 m halbrechts und bleiben bis nach dem Ortsausgang auf dem geteerten Weg. Dieser geht bald in einen Feldweg über und teilt sich kurz darauf. Hier gehen wir nach rechts, laufen für ca. 500 m am Waldrand entlang, ehe es im Wald stetig bergab geht. Wenn am Schönberg linkerhand wieder Wiesen auftauchen, treffen wir auf einen Wirtschaftsweg, welchem wir nach rechts folgen, um nach 250 m wieder nach links in einen steil nach unten führenden Weg abzubiegen. Fast im Tal angekommen, treffen wir auf einen Forstweg. Diesem folgen wir nach links und gelangen schließlich, vorbei an Talwiesen und einer kleinen Teichanlage, zur B 85.
Da wir die Bundesstraße queren müssen, ist Vorsicht geboten! Wir haltenuns dabei rechts und biegen nach wenigen Metern wieder nach links ab.
Ein Hohlweg führt durch einen Buchenwald steil nach oben und wirerreichen schließlich eine Wiese, welche wir links umgehen. Ab hier folgen unswieder Frankenweg und Burgenweg.
Am Ende der Steigung angekommen, befinden wir uns oberhalb des ehemaligenSteinbruchs. Aufgrund der Absturzgefahr und des Naturschutzes sollte derSteinbruch nicht betreten werden.
Daher gehen wir weiter und treten kurz danach aus dem Wald heraus umeinem heckengesäumten Weg bis zur nächsten Kreuzung zu folgen, an welcher wirrechts abbiegen.
Kurz darauf führt unser Weg nach links und verläuft für die nächsten 4,5km auf der Kirchleuser Platte entlang des Waldrandes. Die Kirchleuser Platte isteine, dem Frankenwald vorgelagerte und nahezu ebene geologische Formation aus weißemJura mit herrlichem Blick auf die „Fränkische Linie“.
Beeindruckend sind die Ausblicke nach Osten und gelegentlich auch dieweit reichenden herrlichen Ausblicke (auf der Straße nach Schimmendorf) nachWesten. Ein Glanzpunkt der Wegestrecke ist der weite Rundblick vom KirchleuserKnock, den wir vom Samelstein aus auf dem Zugangsweg nach Kirchleus (750 meinfach) erreichen. Seit dem Jahr 2011 steht der Samelstein wieder an seinemalten Standort an der alten Heeres- und Handelsstraße. Bis dahin stand an dieserStelle eine Nachbildung und der Originalstein war im Museum auf der KulmbacherPlassenburg untergebracht. 18 Jahre hatte sich seine Bürgerinitiative für dieRückführung des Steines eingesetzt.
Nach dem Überqueren der Straße nach Schimmendorf laufen wir auf der Höhedes Kirchleuser Rains, wie der Höhenrücken auch heißt, ein gutes Stück weiterund verlassen diesen mit einem phantastischen Weitblick nach Westen hin abwärtszum ersten Haus von Oberdornlach. Im Dorf ist heute noch für Kundige der Kernhügelder einstigen Burganlage erkennbar.
Ohne Abstecher zur Einkehr in Oberdornlach wandern wir – begleitet vonschönen Ausblicken – auf einem naturbelassenen Feldweg geradeaus weiter, durchdie Fluren über eine Anhöhe und durch eine reizvolle Tallandschaft, dann eineWeile im Wald ziemlich steil aufwärts zum Beginn des Höhenrückens des Patersberges.Auf weichen Waldwegen kommen wir auf der lang gestreckten Höhe durchKiefernhochwald zum Aussichtsturm „Schaudichum“, einem viereckigen, 1838erbauten, 8 m hohen Sandsteinbau auf dem südlichen Gipfel des 528 m hohenPatersberges. Vom Turm aus hat man einen wunderbaren Blick auf Kulmbach mitseinem Wahrzeichen, der Plassenburg. Aber auch den Görauer Anger, denStaffelberg und die vorher durchwanderte Kirchleuser Platte kann man von hieraus sehen.
Auf stets angenehmen Pfaden und Steigen wandern wird in Serpentinen durchlichten Hochwald den Hang des Patersberges lange und beständig abwärts. AmBergfuß lädt eine Sitzgruppe mit einer überwältigenden Bilderbuch-Aussicht aufKulmbach, die Plassenburg und die waldreiche Umgebung zum Verweilen ein. Mitder sich ändernden, aber immer schönen Aussicht laufen wir durch den WeilerHöfstätten. Sein Ursprung geht wohl bis auf das Jahr 1000 zurück; nach demBrand 1630 war der Ort zeitweilig verlassen und vergessen.
Wir überquerendie Straße, wandern weiter auf einem Feldweg durch eine harmonisch gestalteteLandschaft, am Haidhügel vorbei, dann bald an einer Baumgruppe nach rechts übereinen Wiesengrund und weiter abwärts über den Mühlbach in den 1360 erstmalsurkundlich erwähnten, sicherlich aber weit älteren Kulmbacher OrtsteilMetzdorf.
In Metzdorfüberqueren wir die B 85 an der Fußgängerampel und gehen geradeaus weiter. Immerrechts haltend gelangen wir in den Dobrachweg und folgen diesem bis linkerhandder Fliederweg einmündet. An dieser Kreuzung halten wir uns rechts und laufenbald parallel zur Bundesstraße. Diese queren wir erneut um entlang einer Wiese weiterin Richtung Stadtmitte zu laufen. Über Burghaiger Straße und Saalfelder Straßeerreichen wir schließlich die Priemershofer Mainbrücke, wo diese Etappe desFrankenwaldSteiges endet.
Der einst große,bedeutende Priemershof (1338 erstmals erwähnt) ist als eigenständiger Ortsteilnicht mehr zu erkennen.
Von hier auskann man das Zentrum der „heimlichen Hauptstadt des Bieres“ erreichen und vondort aus die 1135 erstmals erwähnte Plassenburg (von 1397 bis 1604Verwaltungszentrale des Fürstentums Kulmbach-Bayreuth) mit dem prächtigstenRenaissance-Burghof jenseits der Alpen, dem „Schönen Hof“, dem DeutschenZinnfigurenmuseum, dem Armeemuseum Friedrich der Große, dem Museum Hohenzollernin Franken und dem Landschaftsmuseum Obermain. Auch Reste derBefestigungsanlage und städtebauliche Kleinode in der Kulmbacher Altstadt, zumBeispiel das Historische Badehaus, laden in der Stadt zum Besuch ein.