Schieferbruch-Weg KC 81

2:15 h 262 hm 262 hm 6,3 km leicht

Wilhelmsthal, Deutschland

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Von Wilhelmsthal über den ehemaligen Steinbruch nach Hesselbach und zurück. Eine Wanderung durch eine einzigartige Ortschaft. 

Vom Schiefer im Frankenwald

Fachkundige meinen, dass fränkische Siedler aus dem Mosel- Rheingebiet den Schiefer aus ihrer Heimat kannten und ihn in der neuen Heimat "entdeckten". Nachweislich wurde er aber erst ab dem 15. Jahrhundert abgebaut. In Lehesten und Unterloquitz entstanden die größten Abbaue des Kontinents. Schiefergruben aber gab es auch um Wilhelmsthal. Im Tagebau wurde der Schiefer vielfach mit Brechstangen, Keilen, Hammer, Spitzeisen, Handsäge und Schlägel abgebaut. Schiefer wurde auch von 1811 bis 1813 und 1834 an jener Stätte abgebaut, die unser Rundweg berührt. Von 1876 und 1878 wurde der Abbau für die Griffelherstellung wieder aufgenommen und wegen der schlechten Qualität und der ungünstigen Verkehrsanbindung wieder eingestellt. Für den langen Anstieg werden wir durch herrliche Weitblicke auf der Hochfläche belohnt.

Wir wandern vom Grüntal aus, so nennt man den unteren Ortsteil von Wilhelmsthal, nach der Ortstafel (Richtung Hesselbach) auf dem Birkenweg links aufwärts zum Ortsende und zum Wald. Mit jedem Schritt wird der Blick weiter und schöner auf das auf dem steilen Berghang des Eichsbergs gelegene Wilhelmsthal mit der alles überragenden katholischen St. Josephs-Kirche und das Grümpeltal mit seinem Umfeld. Auf einem Waldweg laufen wir bergan.

Auf halber Höhe trennen wir uns von dem uns begleitenden Floßherren-Weg und gehen nur kurz abwärts und dann lange und bequem durch die vom Borkenkäfer geschaffenen Freiflächen aufwärts.

Erst nahe der nach Hesselbach führenden Straße biegen wir nach links auf einen naturbelassenen Waldweg ein und folgen ihm, steiler werdend an einer Teichanlage vorbei zur Höhe und in die freie Flur zu einem Wirtschaftsweg. Auf ihm laufen wir über eine Talsenke mit einem Teich durch schön gegliederte Felder aufwärts in das 590 m hoch gelegenen Hesselbach, wo sich ein schöner Rundblick auf die Rodungsinseln des nahen Frankenwaldes mit ihren Kirchdörfern bietet.

Wir gehen durch den Ort, überqueren geradeaus die Hauptstraße, gehen in der Bühlstraße bergauf bis zur Bergkuppe. Dort empfiehlt sich ein Abstecher nach links zu der Schneihanneskapelle.

Sie wurde in den 50-er Jahren vom Besitzer des Schneihanneshofs, Appel G., aus Dankbarkeit über die Heimkehr aus dem II. Weltkrieg gebaut. Im Dorf und in der Umgebung finden sich zahlreiche Zeugnisse tiefer Frömmigkeit. Etwa 300 m auf der Straße nach Lahm steht eine Sandsteinmarter mit der Jahreszahl 1764. Sie zeigt ein Relief der Glosberger Muttergottes, dem hl. Aegidius und der Marienkrönung. Unser Mitgefühl gilt dabei den zwei Geschwistern aus Grümpel, die im Jahre 1764 an dieser Stelle auf dem Schulweg in einer Schneewehe erfroren sind.

Unser Schieferbruch-Weg aber biegt ab nach rechts auf einen Fahrweg zum Böhla-Platz ein, wo sich ein großartiger Blick über die bewaldeten Frankenwaldhöhen bis hin zum Döbraberg biete: auf Presseck, auf den Aussichtsturm bei Birnbaum und die umliegenden Ortschaften. Wir laufen auf dem Kammweg weiter und erreichen bald das mächtige, 10 m hohe, nachts beleuchtete "Hohe Kreuz" auf dem 568 m hohen Eichsberg. Von einem bestimmten Platz aus reicht der Blick bei klarer Sicht bis zur Veste Coburg.

Gleich nebenan können wir in der von der Familie Peter 1998 erbauten (und sie pflegende) Marienkapelle kurz zu einer stillen Andacht verweilen, ehe wir am Kindergarten vorbei zur Pfarrkirche St. Josef kommen. Die generalrenovierte Kirche ist schon wegen der warmen Atmosphäre, den modernen farbigen Fenstern im neuen Chorraum, sowie der neuen Metzler-Orgel einen Besuch wert.

Nach dem Besuch der Kirche laufen wir, begleitet von den Kreuzwegstationen am Wegesrand, die enge, steile Dorfstraße abwärts und ermessen jetzt erst, wie steil und lang der bebaute Hang ist und wie die Häuser den Schwalbennestern gleich am Berghang kleben. Einmalig schön ist der Blick von der Kirche aus auf die steilen, bewaldeten Hänge der tief eingeschnittenen Täler (im Hintergrund Steinberg) und die Häuser von Wilhelmsthal. 

  • Aufstieg: 262 hm

  • Abstieg: 262 hm

  • Länge der Tour: 6,3 km

  • Höchster Punkt: 581 m

  • Differenz: 200 hm

  • Niedrigster Punkt: 381 m

Schwierigkeit

leicht

Panoramablick

mittel

Saisonale Eignung

geeignet witterungsbedingt nicht geeignet unbekannt
  • JAN

  • FEB

  • MRZ

  • APR

  • MAI

  • JUN

  • JUL

  • AUG

  • SEP

  • OKT

  • NOV

  • DEZ

Merkmale Touren

Grüne Rundwanderwege

Rundweg

Einkehrmöglichkeit

Familientauglichkeit

Offen

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