Dass dieses Gotteshaus im Jahr 1414 zum dritten Mal abgebrannt war, daran wird gleich zwei Mal erinnert: hinter dem Altar und an der Orgel. Die Inschrift an der Wand neben dem Hohenzollern-Wappen berichtet über die neue Kirchendecke, die 1676 nötig wurde, obwohl die Kirche im Dreißigjährigen Krieg verschont blieb. An der Orgel erzählen zwei Tafeln zudem von der Erhebung des Ortes unter der Burg zur Stadt (1422) und von der Kirchenrenovierung 1839-43, als das Gotteshaus "neu bedacht, durch Malen und Vergolden verschönert, mit einer neuen Orgel ausgestaltet" wurde und im Inneren seine heutige Gestalt bekam. An den Begründer der heute als Feuerwehrmuseum genutzten Burg und der ersten Burgkapelle, Otto von Schauenstein, aus dem Beginn des 13. Jahrhunderts erinnert vielleicht das Gesicht in der Sakristei im Untergeschoss des Turmes. Gotische Wandmalereien zeugen vom Alter dieser ehemaligen Kapelle.
Doch nicht nur die Geschichte soll in Erinnerung gerufen werden, sondern vor allem das, was Gott zum Heil der Menschen getan hat und heute tut. Die vielen Engel an den Wandflächen und in den Fensternischen umgeben den Besucher von allen Seiten, manche zeigen die Leidenswerkzeuge Christi und verkünden damit die Erlösung, die am Kreuz geschehen ist. Der Gekreuzigte steht im Zentrum des Kanzelkorbes am Kanzelaltar, den Johann Nikolaus Knoll 1717 geschnitzt (wie auch das barocke Gehäuse der Orgel) und Johann Georg Schürer reich vergoldet und bunt bemalt hat. Ganz oben verheißt der Auferstandene im Strahlenkranz den Sieg über den Tod. Die Evangelisten an den vier Ecken sagen, dass ihre Botschaft in alle Himmelsrichtungen hinaus gehen soll. Beim Letzten Abendmahl, das in der Predella szenisch dargestellt ist, fordert Jesus seine Jünger auf: "Dies tut zu meinem Gedächtnis".