An Fronleichnam ist bereits morgens um 5:00 Uhr der erste Böllerschuss vom Leutenberg zu hören. Schon am Abend zuvor gehen der Trommlerzug und der Musikverein den Prozessionsweg ab und kündigen mit dem Zapfenstreich die Prozession für den anderen Morgen an.
Pünktlich um 5:30 Uhr ziehen die Trommler dann mit ihrem Weckruf wieder durch die Stadt, um anschließend zusammen mit dem Musikverein um 7:45 Uhr den Bürgermeister, den Schwedenleutnant und den Schwedenfähnrich von zu Hause abzuholen und zum Rathaus zu geleiten. Hier erfolgt zunächst die Ehrung der langjährig an der Prozession teilnehmenden Soldaten und Musiker.
Fahnengruß mit der Schwedenfahne
Der Schwedenfähnrich holt dann die Schwedenfahne aus dem Rathaus, wechselt mit dieser Fahne und den übrigen Vereinsfahnen den Fahnengruß und reiht sich zusammen mit den anderen in die Kirchenparade ein, die vom Pater und allen Messdienern am Rathaus abgeholt und zur Stadtpfarrkirche St. Thomas geleitet wird. Nach einem kurzen Gebet beginnt die eigentliche Prozession. Christus, in der Brotgestalt des heiligen Altarsakraments, wird in der Monstranz vorbei an den vier Altären durch die Stadt getragen.
Auf dem Weg zum 3. Altar hält die Prozession an der Schwedenbrücke inne. Hier erfolgt nun einer der Höhepunkte, die das Fronleichnamsfest in Wallenfels weit über die Grenzen Oberfrankens hinaus bekannt gemacht hat. Durch ihren besonderen heldenhaften Mut im Dreißigjährigen Krieg hatten die Wallenfelser die Erlaubnis erhalten, während der Prozession an Fronleichnam an der "Schwedenbrücke" die in der Prozession mitgeführte Schwedenfahne zu schwingen, wobei sich die Fahne nicht verheddern darf. Dieses Vermächtnis ist seit über 350 Jahren bis heute erfüllt worden. Nach dieser Zeremonie betritt der Geistliche die Schwedenbrücke und erteilt der Stadt und ihren Bewohnern den Segen des Allmächtigen, wobei er mit der Monstranz in die vier Himmelsrichtungen den Segen spendet. Während dieser Segensspendung singen die Gläubigen drei Strophen des Wallenfelser Heimatliedes, wobei vor allem die Strophe "An Fronleichnam und am Umgang, ..." auf die besondere Bedeutung des Tages für Wallenfels hinweist.
Den Abschluss der Prozession bildet das Evangelium und der sakramentale Segen am 4. Altar. Von hier aus ziehen die Prozessionsteilnehmer zur Pfarrkirche St. Thomas, wo die Entlassung erfolgt.